FCI - Standard Nr. 283/ 04. 02. 2000 / D COTON DE TULEAR
ÜBERSETZUNG : Frau Michèle Chauliac-Schneider.
URSPRUNG : Madagaskar
PATRONAT : Frankreich.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINALSTANDARDES
: 25. 11. 1999.
VERWENDUNG : Gesellschaftshund.
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde.
Sektion 1.2 Coton de Tuléar.
Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Bereits lange vor
seiner offiziellen Anerkennung im Jahre 1970 wurde der Coton de
Tuléar nach Frankreich eingeführt; dort eroberte der Neuankömmling
aus Madagaskar rasch einen Spitzenplatz unter den Begleithunden des
Landes; heute ist er auf der ganzen Welt verbreitet.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Kleiner Gesellschaftshund
mit langem, weissem Haar von baumwollartiger Textur,
dunklen, runden Augen mit lebhaftem und intelligentem Ausdruck.
WICHTIGE PROPORTIONEN :
- Das Verhältnis Widerristhöhe zur Gesamtlänge des Körpers beträgt
2 : 3.
- Das Verhältnis Kopflänge zur Körperlänge beträgt 2 : 5.
- Das Verhältnis Schädellänge zur Fanglänge beträgt 9 : 5
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Er ist von fröhlichem
Wesen, ausgeglichen und sehr umgänglich mit Artgenossen und den
Menschen; er passt sich perfekt jedem Lebensstil an. Das Wesen des
Coton de Tuléar ist eines der wichtigsten Merkmale der Rasse.
KOPF : Kurz, von oben gesehen dreieckig.
OBERKOPF :
Schädel : Von vorn betrachtet leicht gewölbt; im Verhältnis zur Länge
recht breit; Augenbrauenbogen wenig entwickelt; leichte Stirnfurche;
Hinterhaupthöcker und -kamm wenig ausgeprägt; Jochbogen gut
entwickelt.
Stop : Wenig betont.
GESICHTSSCHÄDEL :
Nasenschwamm : In der Verlängerung des Nasenrückens; schwarz;
braune Farbe wird toleriert. Gut geöffnete Nasenlöcher.
Fang : Gerade.
Lippen : Dünn, straff; in der Farbe des Nasenschwamms.
Kiefer / Zähne : Gut ausgerichtete Zähne; Scherengebiss;
Zangengebiss oder umgekehrtes Scherengebiss (engschliessender
Vorbiss) ohne Kontaktverlust; das Fehlen der PM1 (Prämolaren 1) ist
nicht zu strafen; die M3 werden nicht berücksichtigt.
Wangen : Trocken.
Augen : Eher rund, dunkel, lebhaft, weit auseinander; der Lidrand ist
gut pigmentiert, je nach Farbe des Nasenschwammes schwarz oder
braun.
Ohren : Hängend, dreieckig, hoch auf dem Schädel angesetzt, am
Ende dünn; sie werden an der Wange anliegend getragen und reichen
bis zum Lippenwinkel; sie sind von weissen Haaren bedeckt oder mit
einigen Spuren von hellem Grau (die Mischung aus weissen und
schwarzen Haaren gibt einen hellgrauen Anschein) oder von falber
Stichelung (die Mischung aus weissen und falbfarbenen Haaren gibt
einen falb gestichelten Anschein).
HALS : Gut bemuskelt, leicht gebogen; gut angesetzter Hals;
Verhältnis Hals zum Körper wie 1 : 5; sehr straffe Haut, ohne
Wamme.
KÖRPER :
Im Allgemeinen : Obere Linie sehr leicht konvex; der Hund ist länger
als hoch.
Widerrist : Wenig ausgeprägt.
Rücken und Lenden : Fester Rücken; obere Linie leicht gewölbt;
Lende gut bemuskelt.
Kruppe : Schräg, kurz und muskulös.
Brust : Gut entwickelt, gut bis auf Ellenbogenhöhe herabreichend,
lang; Rippen gut gewölbt.
Untere Profillinie und Bauch : Aufgezogen, aber nicht windhundartig.
RUTE : Tief, in einer Achse mit der Wirbelsäule angesetzt.
- In Ruhestellung bis unterhalb des Sprunggelenkes reichend; Spitze
aufgebogen.
- In der Bewegung "fröhlich" getragen (über den Rücken gebogen, die
Spitze zeigt gegen Nacken, Widerrist, Rücken, Lende). Bei Hunden
mit reichlichem Haarkleid kann die Spitze der Rute auf der Rücken-
Lendenpartie aufliegen.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND :
Im Allgemeinen : Die vorderen Gliedmassen stehen senkrecht.
Schultern und Oberarm : Schräge, muskulöse Schulter; der Winkel
Schulterblatt-Oberarmbein beträgt ungefähr 120°; die Länge des
Oberarmbeins entspricht deutlich der des Schulterblattes.
Unterarm : Die Unterarme stehen senkrecht und parallel; sie sind gut
bemuskelt und von guter Knochenstärke; die Länge des Unterarms
entspricht deutlich der des Oberarms.
Vorderfusswurzelgelenk : Auf der Verlängerungslinie des Unterarms
gelegen.
Vordermittelfuss: Kräftig; in der Seitenansicht sehr leicht schräg
gestellt.
Vorderpfoten : Klein, rund, Zehen eng aneinanderliegend und
gewölbt; Ballen pigmentiert.
HINTERHAND :
Allgemeines : Die hinteren Gliedmassen stehen senkrecht; das
Vorhandensein von Afterkrallen ist nicht erwünscht, wird aber nicht
Oberschenkel : Stark bemuskelt; der Winkel Hüfte in-Oberschenkelknochen
beträgt ungefähr 80°.
Unterschenkel : Schräg; er bildet mit dem Oberschenkelknochen einen
winkel von ungefähr 120°.
Sprunggelenk : Trocken, gut hervorstehend; Sprunggelenkswinkel
ungefähr 160°.
Hintermittelfuss : Senkrecht.
Hinterpfoten : Wie die Vorderpfoten.
GANGWERK : Leicht und frei, nicht sehr raumgreifend; in der
Bewegung bleibt die obere Linie gerade, der Hund schwankt nicht.
HAUT : Dünn, am ganzen Körper sehr straff; sie ist rosa und darf
pigmentiert sein.
HAARKLEID
HAAR : Wie es schon der Name sagt, ist es eines der wichtigsten
Merkmale der Rasse : sehr weich und geschmeidig, baumwollartig,
nie hart oder rauh. Das Haar ist dicht, reichlich vorhanden und darf
sehr leicht gewellt sein.
FARBE : Grundfarbe : Weiss. Einige Spuren hellen Graus (Mischung
aus weissen und schwarzen Haaren) oder falber Stichelung (Mischung
aus weissen und falbfarbenen Haaren) sind auf den Ohren erlaubt. An
den anderen Körperpartien werden solche Spuren toleriert, sofern
dadurch der Eindruck eines insgesamt weissen Haarkleides nicht
gestört wird. Sie sind jedoch nicht erwünscht und sollten auch nicht
gefördert werden.
GRÖSSE UND GEWICHT :
Widerristhöhe : Für Rüden : von 26 bis 28 cm,
mit einer Toleranz von 2 cm darüber und 1 cm
darunter.
Für Hündinnen : von 23 bis 25 cm,
mit einer Toleranz von 2 cm darüber und 1 cm
darunter.
Gewicht : Für Rüden : von 4 kg bis maximal 6 kg.
Für Hündinnen : von 3,5 kg bis maximal 5 kg.
FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss
als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem
Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
SCHWERE FEHLER :
- Schädel : Flach oder zu sehr gewölbt; schmaler Schädel.
- Fang : Disproportion im Verhältnis Schädel zu Fang.
- Augen : Hell, zu sehr mandelförmig; Entropium, Ektropium;
hervortretende Augen.
- Ohren : Zu kurz, ungenügend lange Behaarung; nach hinten
geworfene Ohren (Rosenohr).
- Hals : Zu kurz, nicht von den Schultern abgesetzt; schmächtig.
- Obere Linie : Zu sehr aufgebogen oder eingefallen.
- Kruppe : Horizontal, schmal.
- Schultern : Steil.
- Gliedmassen : Nach aussen oder nach innen abstehende
Ellenbogen; hakeneng oder fassbeinig; steile Winkelungen.
- Haar : Zu kurz, zu wellig, gelockt.
- Pigmentation : Lider oder Lippen nur teilweise oder zu hell
pigmentiert; depigmentierter Nasenschwamm; Anzeichen fleckiger
Depigmentation.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER :
- Aggressiv oder ängstlich.
Allgemeine Typmängel :
- Mangel an Typ (ungenügende Ausprägung der rassetypischen
Merkmale, so dass das Tier in seiner Gesamtheit seinen
Artgenossen gleicher Rasse nicht mehr hinreichend ähnelt).
- Grösse und Gewicht ausserhalb der vom Standard vorgegebenen
Grenzen und Toleranzen.
Spezielle Mängel :
- Nasenrücken : Gewölbt.
- Augen : Stark hervortretend mit Anzeichen von Verzwergung; zu
helle Augen. Birkenaugen.
- Ohren : Halb oder ganz aufgerichtet
.
- Rute : Nicht bis zum Sprunggelenk reichend; hoch angestzt; völlig
eingerollt (einen geschlossenen Ring bildend); auf dem Rücken
oder am Oberschenkel anliegend; Kerzenrute; Schwanzlosigkeit.
- Haar : Atypisch; gekräuselt; wollig, seidig.
- Farbe : Stark gefleckt; jeglicher eindeutig schwarzer Fleck.
- Pigmentierung : Völlige Depigmentation an Augenlid,
Nasenschwamm oder Lippen.
Anomalien :
- Vor- oder Rückbiss mit Kontaktverlust; vertikal auseinanderklaffende
Schneidezähne.
- Fehlen von anderen Zähnen als die PM1; die M3 werden nicht
berücksichtigt.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder
Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden
aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
|